Einige Rotary Clubs aus Bayern und Sachsen haben sich zusammengeschlossen und gemeinsam ein Moorgebiet in Bayern gekauft. Beim Projekt mit dabei ist auch das BUND Kompetenzzentrum Grünes Band. Die Clubs haben uns vor einiger Zeit eingeladen, beim Startschuss für dieses Rotary-Moor zu unterstützen. Für uns eine tolle Gelegenheit, der Rotaract-Säule „Helfen“ nachzukommen.
Los ging es vormittags in Hof (für die Nicht-Bayern: Das liegt in Grenznähe zu Sachsen und Tschechien). Musikerinnen und Musiker der Hofer Symphoniker sowie der Nürnberger Philharmonie spielten zunächst einige Stücke. Dazwischen gab es kurze Lesungen von Gedichten, die im Moor spielen. Anschließend sind wir zur Huschermühle gefahren, wo es Mittagessen gab.
Fichten fällen und Setzlinge pflanzen
In zwei Gruppen ging es danach an die Arbeit. Gummistiefel hatten wir zum Glück eingepackt. Eine Gruppe machte sich daran, Kiefern zu fällen. Sie sind auf der Moorfläche gewachsen und litten unter einem Borkenkäferbefall. Sie müssen weichen, damit sich das Moor wieder erholen kann. Mehr dazu findest du im Kasten unten. Mit Handsägen und einer Motorsäge ausgestattet, machte sich die Gruppe daran, die Bäume zu fällen und aufzustapeln. In gut zwei Stunden kam so eine beachtliche Menge zusammen.
Die andere Gruppe hat 2.500 Setzlinge des Teufelsabbisses gepflanzt. Die Pflanze bietet wichtige Nahrung für die Raupen des Goldenen Scheckenfalters, der nur noch selten vorkommt. Der Boden war bestens vorbereitet, so dass das Einpflanzen schnell von der Hand ging.
In beiden Gruppen haben sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Rotary und Rotaract vermischt. So haben wir gemeinsam etwas für die Umwelt getan und uns nebenbei auch etwas besser kennengelernt.
Am Nachmittag konnten wir die Aktion erfolgreich abschließen. Die Arbeiten im Moor werden aber natürlich noch eine Weile andauern. So müssen zum Beispiel weitere Flächen entwaldet und Drainagen verstopft werden, über die früher entwässert wurde. Wir hoffen, bei einer der nächsten Aktionen wieder unterstützen zu können.
PS: Wir können übrigens nicht nur Bäume fällen, sondern konnten bei früheren Sozialaktionen auch schon Bäume pflanzen.
Warum müssen Moore renaturiert werden?
Moore sind wichtig für die Umwelt, weil sie unter anderem sehr viel Kohlenstoffdioxid speichern. Früher wurden Moore mithilfe von Gräben trockengelegt, um zum Beispiel an den Torf zu gelangen. Dieser diente als Brennstoff. Aber auch für Wald und Ackerbau wurde Moor entwässert. Das Problem dabei: Das Kohlenstoffdioxid und andere Gase entweichen bei der Trocknung in die Atmosphäre. Mit sogenannten Wiedervernässungs- und Renaturierungsmaßnahmen versucht man, wieder den ursprünglichen Zustand zu erreichen. Das dauert allerdings Jahre.